Lajme
nga Xhamia e Regensdorfi

Muslime öffnen Moschee für Gäste
Regensdorf20 Jahre Moschee in Regensdorf – die Furttaler Moslems feiern den Geburtstag mit Tagen der offenen Türen. Am Mittwoch waren Gäste aus dem christlichen, politischen und sozialen Umfeld zu Gast im muslimischen Gotteshaus bei viel Offenheit, Herzlichkeit und gegenseitigem Respekt.
Markus Fürst
«Regensdorf ist nicht nur eine der am stärksten ausgeprägten Industrie-Gemeinden des Kantons Zürich, es ist auch eine multireligiöse, multinationale und multikulturelle Gemeinde.» Ferit Zekiri begann sagte dies in seiner Ansprache zum 20. Jahrestag. «Hier leben rund 35 Prozent Menschen anderer Nationalitäten und Religionen; unter ihnen etwa 350 albanische Familien.»
Seit Ende der 70er Jahre sind Albaner vermehrt Richtung Schweiz gezogen, manche aus politischen, andere aus wirtschaftlichen Gründen. «Egal, wo man hingeht, den Glauben trägt man immer mit sich», meinte der Imam. Die Integration ist eine Priorität des Vereins. Integration sei aber keine Einbahn-, sondern eine Zweirichtungsstrasse. «Beide Parteien kommen sich entgegen und arbeiten zusammen – und ihre heutige Anwesenheit hier bei uns ist der beste Beweis dafür.» Aufeinander zugehen – Zekiri plädierte unmissverständlich für Güte und Toleranz und gegen Gewalt und Terror.
Gegenseitiges Vertrauen
Der Aufbau und die Entwicklung der Gemeinschaft und der Moschee wurden den geladenen Gästen rückblickend in Wort und Bild präsentiert, ebenso die aktuellen verschiedenen Unterrichts-, Weiterbildungs- sowie Freizeit- und Sportangebote an Mitglieder allen Alters und Geschlechts. Eine zehnköpfige Mädchengruppe präsentierte einen albanischen Volkstanz zu volkstümlichen, für Schweizer Ohren vielleicht schräg-orientalisch angehauchten Klängen.
Am Tag der offenen Tür teilten sich die Religionen den Platz in der Moschee.
Das über die Zeit aufgebaute und gepflegte Vertrauensverhältnis wurde beidseits in Worten und Gesten gewürdigt. Vertreter der Polizei, der Landeskirchen und des Vereins «gemeinNützig», die sich alle in ihren Bereichen um zugezogene Mit-Landsleute und Flüchtlinge kümmern, würdigten das gewachsene Mit- und Füreinander, Offenheit, Zusammenarbeit, Respekt oder Gastfreundschaft. Die Moslems ihrerseits überreichten Vertretern von einem Dutzend Organisationen eine gewichtige Schiefertafel als Zeichen von Dank und Anerkennung für das gemeinsam erarbeitete Vertrauen.
Grenzenlose Offenheit
Die Offenheit, welche die albanischstämmigen Moslems ihren Gästen entgegenbrachten, schien wie die Wanderung, die sie zumeist vor Jahren angetreten hatten und die – inzwischen vielfach schon mit der nächsten Generation – im Furttal geendet hat: grenzenlos. Das Nachmittagsgebet – eines von fünf Tagesgebeten, die sich zeitlich fix nach dem Gang der Sonne richten - durfte für einmal eine halbe Stunde warten, damit die Gäste dabeisein konnten. Zum gemeinsamen Austausch liess man den Nachmittag danach bei einem Zvieri in der Cafeteria ausklingen.
Giovanni Catania, Kirchenpflegepräsident der Furttaler Katholiken, selber mit Migrationshintergrund (Sizilien) und offenbar weniger vertraut mit Moscheeboden unter den Füssen als die Mehrheit der Gäste, drückte den Anlass in seinem kurzen Grusswort umso greifbarer aus: «Oh mein Gott» habe er gedacht, als er im Eingang die Schuhe habe ausziehen müssen, gestand er. Und fuhr fort – unbeschuht, aber nicht neben den Schuhen: «Ich fühle mich überaus wohl hier drin, in einer Einheit – ich bedanke mich sehr für die Einladung und für diese Erfahrung, die ich sonst nie gemacht hätte.»
Islamischer Verein
Am 28. März 1998 wurde der Islamische Verein gegründet. Bis 2002 stieg die Mitgliederzahl vin ursprünglich 30 auf rund 130, Ferit Zekiri wurde als Imam eingesetzt, 2004 wurde das heutige Zentrum an der Pumpwerkstrasse 26 mit einer Gesamtfläche von 2400 m² erworben. Es schliesst Gebetsräume für Frauen und Männer, Café, Klassenzimmer für Religionsunterricht und anderes ein. Heute zählt die Gemeinschaft rund 500 zahlende Mitglieder.
Lajmi nga : https://m.zuonline.ch/articles/20267644